
Vorstellung Trainerstipendiaten
Die Sportstiftung Hessen möchte euch 3 erstmals geförderte Trainerinnen/Trainer aus der aktuell laufenden Vorstellungsserie präsentieren.
BASTIAN OTTO
Der Hessische Landestrainer für den Bereich Wurf im Hessischen Leichtathletikverband hat in seinem Beruf bereits viel Erfahrung und steckt gleichzeitig noch in der Ausbildung. Momentan ist BASTIAN OTTO (36) mit der B-Lizenz beschäftigt, - mit der A-Lizenz-Ausbildung will er in diesem Jahr noch beginnen.
Der Sportwissenschaftler kommt vom Rudern und hatte sich schon flankierend zum Studium durch Lizenzierungen und Fortbildungen in den Trainerberuf hinein entwickelt. Dazu zählen Ausbildungen in der Langhantel-Athletik und im Gewichtheben sowie eine Lizenz als Strengh & Conditioning Coach.
Zuzüglich hat er mehrere Jahre als Sporttherapeut in der medizinischen Trainingstherapie gearbeitet. Dieses vielfältige Qualifikationsspektrum ist ihm wichtig: „So kann ich mein sportwissenschaftliches Knowhow, wozu auch das biomechanische Verständnis gehört, mit den Erfahrungen im Rehabilitationssport vereinen.“
Bastian Otto, der sich auch mit ernährungswissenschaftlichen Fragen beschäftigt, schöpft bei seiner Arbeit alle sich bietenden interdisziplinären Möglichkeiten aus. Beruflich zielt er darauf ab, den Standort Frankfurt zu einem Bundesstützpunkt zu entwickeln. Bundesstützpunkttrainer zu werden, wäre für ihn ein wichtiger Schritt.
Das Stipendium der SPORTSTIFTUNG HESSEN bietet ihm derzeit eine finanzielle Rückendeckung: „Der Trainerberuf ist sehr aufwändig. Ich bin wochenlang unterwegs und die Gelder sind immer knapp. Auch die Lizenzen sind nicht immer günstig.“ Wir drücken Bastian die Daumen!
Katharina Sabo
Es ist gerade eine arbeitsreiche Zeit für die junge Verbandstrainerin beim HTTV. In rund vier Wochen stehen die Prüfungen zur A-Lizenz an, dann ist sie mit ihrer Ausbildung fertig. Wie auch die meisten anderen Trainerstipendiaten hat Katharina Sabo (29) diesen Weg flankierend zu ihrer sportlichen Laufbahn schon früh eingeschlagen, da war sie noch keine 20. Und die ehemalige Jugendnationalspielerin, die auch in der 1. Tischtennisbundesliga aktiv war (TV Busenbach), hat auch schon die begehrte Festanstellung. Seither lebt sie in Frankfurt.
Sabo, die in Ravensburg den Bachelor of Arts in Bewegung und Ernährung erlangt hat, stammt aus Biberach an der Riß und war zunächst beim baden-württembergischen Verband als Honorartrainerin beschäftigt. In Hessen fühlt sie sich sehr wohl: „Mir macht die Arbeit großen Spaß. Meine beruflichen Ziele sind hier. Ich möchte unsere Kinder und Jugendlichen besser machen.“ Bei der Frage, ob sie sich vorstellen kann, später auch mit Erwachsenen zu arbeiten, reagiert sie zurückhaltend: „Ich möchte schon eher im Nachwuchsbereich bleiben, weil man da im tagtäglichen Training viel mehr bewirken kann.“
Das Stipendium der Sportstiftung Hessen nutzt sie für die Fahrtkosten nach Düsseldorf, wo die A-Lizenz-Ausbildung vorwiegend stattfindet. „Ich fühle mich sehr geehrt, diese Unterstützung zu bekommen.“ Wir drücken Katharina für die anstehenden Prüfungen die Daumen!
Maurice Lorenz
„Fulltime-Trainer zu werden, das konnte ich mir früher nicht vorstellen. Aber ich hab dann immer mehr Zeit da hinein gespeist, sodass ich heute eine hauptamtliche Tätigkeit anstrebe“, sagt Maurice Lorenz (23), der derzeit Sportwissenschaften an der Uni Frankfurt studiert.
Lorenz war als Tischtennisspieler nicht so erfolgreich, wie er sich das gewünscht hätte. „Ich bin mal Kreismeister geworden, aber mit dem hessischen Topniveau hatte ich nichts zu tun.“ Früh schon (mit 14) hat er bei seinem Heimatverein (TS 1860 Großauheim) erste Trainererfahrungen gesammelt. Inzwischen ist er Abteilungsleiter und mit der B-Lizenz u.a. auch Honorartrainer beim Hessischen Tischtennis-Verband und beim TTC Salmünster, wo er das Frauenteam (3. Bundesliga) mit betreut. Er selbst spielt dort Verbandsliga, verfolgt also durchaus noch eigene Ambitionen.
Das Vollstipendium der SPORTSTIFTUNG HESSEN macht für ihn einen großen Mehrwert aus: „Das bestätigt mich in meinem Aufwand und ist ein Zeichen von Wertschätzung, das mich motiviert.“ Nach dem Bachelor will er die A-Lizenz angehen und als Trainer bald auch internationale Turniere bespielen. Wir drücken Maurice die Daumen!
Bildnachweis: Privat Hessischer Leichtathletik-Verband e.V., Privat TV Busenbach @TTGSüssen Hessischer Tennis-Verband e.V., Privat TTC Salmünster 1950 e.V. Hessischer Tischtennis-Verband

Aktuelles aus der Vorstandssitzung
Die Sportstiftung Hessen (SSH) hat bei ihrer letzten Vorstandssitzung im Jahr 2022 wichtige Neuerungen beschlossen: Künftig wird es ein „Special Olympics Team Hessen“ geben und erstmalig werden Stipendien an Trainerinnen und Trainer vergeben.
Im kommenden Jahr werden in Berlin die Weltspiele der „Special Olympics“ ausgetragen (17. bis 25. Juni 2023). Die seit 1968 im 4-Jahresturnus stattfindende Großveranstaltung für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung hat für die Gründung des Special Olympic Teams Hessen den Anlass gegeben.
Insgesamt werden 13 hessische Sportlerinnen und Sportler aus sieben verschiedenen Sportarten von nun an monatlich mit einem Betrag von € 220.- gefördert, - darunter fünf 3x3-Basketball-Spielerinnen vom BC Marburg. Die Weltspiele der „Special Olympics“-Bewegung im eigenen Land sollen in ein dauerhaftes Engagement einmünden: „Die Sportstiftung Hessen lebt den Gedanken der Inklusion und Teilhabe aller Menschen in der Gesellschaft“, betonte ihr Vorsitzender, der Hessische Innen- und Sportminister, Peter Beuth.
Einzigartig in Deutschland
Eine Ergänzung im Förderprogramm sind die neu geschaffenen Trainerstipendien. Denn fest steht: Herausragende Leistungen kommen nur zustande, wenn viele Räder optimal ineinandergreifen. Die Rolle von Trainerinnen und Trainern kann dabei nicht hoch genug eingeschätzt werden; und auch sie benötigen eine finanzielle Absicherung. Doch an genau dieser Stelle gibt es noch Optimierungsbedarf. Erst kürzlich hat Athleten Deutschland e.V. die unzureichende Vertrags- und Vergütungssituation kritisiert. Mit der Vergabe von Trainerstipendien geht die Sportstiftung Hessen neue Wege in der Leistungsförderung – in dieser Form bisher einzigartig in Deutschland.
Mit acht Vollstipendien (€ 400.- pro Monat) sowie vier Teilstipendien (€ 200.- pro Monat) möchte die SSH ein positives Zeichen setzen, um den Trainerberuf langfristig attraktiver zu machen. Die Trainerinnen und Trainer stammen aus sieben verschiedenen Sportarten und erhalten die Stipendien zunächst für ein Jahr. Alle Geförderten haben das Ziel, dauerhaft im Trainerberuf tätig zu sein und befinden sich aktuell in einer dahingehenden Ausbildung.
Bildnachweis: Special Olympics World Games Berlin 2023 / Florian Conrads und Sascha Klahn

Neuausschreibung!
Die Sportstiftung Hessen vergibt Stipendien an Trainerinnen und Trainer, die im Nachwuchsleistungs- oder Spitzensport tätig sind. Damit möchte die Sportstiftung Hessen einen Beitrag zur Attraktivitätsstei-gerung des Trainerberufs in Hessen leisten.
Das Stipendium richtet sich gezielt an junge Verbands- oder Vereinstrainer mit erkennbarer Landes- und Bundeskaderbetreuung. Weitere Gruppen, die sich bewerben können, sind Nachwuchsstützpunkttrai-ner, OSP mischfinanzierte Trainer, auf Honorarbasis beschäftigte Landes- und Bundestrainer sowie mischfinanzierte und nebenamtliche Bundesstützpunkttrainer mit einem Schwerpunkt auf dem Nach-wuchsleistungssport (L-Kader oder NK2).
Stipendien können an Personen vergeben werden, die sich in einem Hochschulstudium, in einer A-Lizenzausbildung oder sich in Ausbildung zum DOSB-Diplomtrainer befinden. Optimal ist die Studienfach-richtung Sportwissenschaften. Dies wird allerdings nicht als ausschlaggebend bewertet.
Eine erkennbare langfristige Karriereplanung in Hessen sowie die Ausübung des Trainerberufs in einer olympischen beziehungsweise paralympischen Sportart oder in einer Sportart, die dem Bereich der World-Games zuzuordnen ist, gehören zu den Voraussetzungen. Zusätzlich wird eine Stellungnahme des Landesfachverbandes, des Spitzenverbandes oder optional des zuständigen Vereins erwartet. Bereits erfolgte Hospitationen bei Landes- oder Bundestrainern sowie bei erfolgreichen Vereinstrainern bezie-hungsweise dargestellte Perspektiven für Hospitationen, tragen zu einer positiven Bewertung bei.
Die Stipendien werden für einen Zeitraum von 12 Monaten vergeben. Die Sportstiftung Hessen strebt unter der Voraussetzung einer gesicherten Finanzierung des Stipendienprogramms eine nachhaltige Unterstützung an. Die finanziellen Verhältnisse der Bewerberinnen und Bewerber werden im Vergabe-prozess berücksichtigt. Über die Gewährung des Stipendiums entscheidet der Vorstand auf Empfehlung des Gutachterausschusses.
Die Höhe des Stipendiums beträgt jeweils bis zu 400,- Euro monatlich. Bei Verstößen gegen die Anti-Doping-Bestimmungen der NADA und WADA, gegen das Kindes- und Athletenwohl sowie gegen die Integrität des Sports wird die Zahlung des Stipendiums sofort eingestellt. Die Sportstiftung Hessen be-hält sich vor, Förderbeträge zurückzufordern.
Bewerbungen werden postalisch versendet an:
Sportstiftung Hessen
Otto-Fleck-Schneise 4
60528 Frankfurt
Zur Bewerbung sind einzureichen:
- Tabellarischer Lebenslauf
- Motivationsschreiben: Mit Informationen zum Werdegang, Umfang der momentanen Trainer-tätigkeiten, erzielte Erfolge mit betreuten Athletinnen und Athleten sowie Angabe der aktuellen Betreuungen mit Kaderstatusangabe. Begründung des eigenen Förderbedarfs.
- Stellungnahme des Landesfachverbandes oder des Spitzenverbandes. Eine zusätzliche Stel-lungnahme des Vereins ist optional möglich.
- Tabellarische Vorlage der aktuellen monatlichen Einkünfte. Alternativ: Vorlage des aktuellen Einkommensteuerbescheides (2020 oder 2021)
- Erweitertes Führungszeugnis
Bewerbungsfrist: Montag, 31. Oktober 2022