
Sportstiftung Hessen besucht Deutsche Blindenstudienanstalt e.V.
Peter Beuth, Hessischer Minister des Innern und für Sport, war am Donnerstag in Funktion seines Ehrenamts, als Vorsitzender der Sportstiftung Hessen (SSH) zu Gast bei der Deutschen Blindenstudienanstalt e.V. (blista): „Ich war vom Sportangebot der blista schon bei meinem letzten Besuch überzeugt. Es ist toll, was Sie hier leisten“, sagte der Vorsitzende Peter Beuth. Beim Rundgang über den blistaCampus wurde er begleitet von seiner Stellvertreterin, Annika Mehlhorn und den Vorstandsmitgliedern der Sportstiftung Hessen, Andreas Klages und Renate Lingor, zweifache Weltmeisterin im Fußball sowie Thomas Neu, Geschäftsführer der SSH. Die Sportstiftung Hessen fördert hessische Sportler*innen in olympischen und paralympischen Sportarten sowie im Bereich der Special Olympics. Aktuell werden blista-Sportler*innen in den Sportarten Para Judo, Goalball, Para Ski-Alpin und Blindenfußball unterstützt.
Einzigartig in Deutschland
Anhand der Beispiele Goalball, Rudern und Judo demonstrierten Schüler*innen und Alumni mit ihren Trainer*innen den interessierten Gästen, dass Sport an der blista großgeschrieben wird. Fundierte Konzepte eröffnen blinden und sehbehinderten Schüler*innen vielfältige Wege, sich die Sportwelt zu erschließen und ihre Talente zu entdecken. „Bundesweit einzigartig sind die Chancen für eine sportliche Karriere, die leistungsinteressierte junge Leute in unserem Paralympische Nachwuchszentrum haben“, erklärte der Vorsitzende der blista, Patrick Temmesfeld und unterstrich: „Es ist toll, dass wir den Schüler*innen und Azubis das alles anbieten können. Die blista bietet jungen Leuten spannende Möglichkeiten Sport zu gestalten und sich im Sport zu entwickeln.
Sportaffinität begeistert
Auf die Frage nach der Anzahl der Schüler*innen auf dem inklusiven Campus und dem Anteil der sportlich Aktiven unter ihnen, berichtete Schulleiter Peter Audretsch von rund 270 jungen Menschen mit und ohne Seheinschränkung. Alle nähmen das Sportangebot war. Natürlich seien bei einzelnen ärztliche Empfehlungen zu berücksichtigen, aber das sei hier auch konzeptionell gut möglich. Der Stellenwert des Sports sei zentral, genau wir die dritte Sportstunde im Stundenplan. „Da ist der Sportminister begeistert“, erklärte Beuth zustimmend. „Diese Sportaffinität gibt es nur an ganz wenigen Schulen.“
Zum anschließenden Auftakt der Vorstandssitzung stellte Hilde Rektorschek, Vorstand und Trainerin des Handicap-Teams im Basketball-Club Marburg e.V., das Werden und Wachsen der erfolgreichen Teams vor, dem zuletzt die Qualifikation für die Special Olympics Weltspiele in Berlin auf sensationelle Weise gelungen ist. Nach dem „Host-Town-Program“ bei dem die ausländischen Delegationen vier Tage vor Beginn der Weltspiele in Kommunen wie Marburg empfangen werden, finden die Special Olympics World Games vom 17. bis 25. Juni 2023 statt. „Wir haben die Nationalhymne schon geübt, das wird bestimmt ein tolles Ereignis“, erzählt Hilde Rektorschek. Den Schwung der Spiele wolle man mitnehmen und weitertragen, um danach zu schauen, wie Menschen mit Beeinträchtigungen noch stärker in die Vereine und unsere Gesellschaft einbezogen werden können.
Der SSH-Vorsitzende Peter Beuth brachte seine große Anerkennung zum Ausdruck: „Das ist ein tolles Konzept, das wir gern unterstützen und eine Riesenchance für mehr Teilhabe. Er wünschte den Teilnehmenden viel Erfolg und Spaß.
Text: Dr. Imke Troltenier, Leitung Öffentlichkeitsarbeit (Blindenstudienanstalt Marburg)
• Anliegend ein Foto: Vorstand der Sportstiftung zu Besuch auf dem blistaCampus, mit dem SSH-Vorsitzenden Peter Beuth (7.v.l.) , seiner Stellvertreterin, Annika Mehlhorn (5.v.l.), dem blista-Vorsitzenden Patrick Temmesfeld (3.v.r.) und Hilde Rektorschek, Vorstand und Trainerin des Handicap-Teams im Basketball-Club Marburg e.V (7.v.r.) sowie Schüler*innen, Alumni und Trainer*innen aus den Bereichen Goalball, Rudern und Judo.

Erster Trikottag am 14. Juni
Am 14. Juni steht der organisierte Sport im Mittelpunkt. Dann findet nämlich der erste Trikottag in Hessen statt. Der Landessportbund Hessen (lsb h) ruft Vereinsmitglieder und Sportbegeisterte dazu auf, das Trikot, Shirt oder die Trainingsjacke ihres Vereins zu tragen. Auch prominente Sportler*innen sind angehalten, für ihren Heimatverein Flagge zu zeigen und Bilder in den sozialen Medien zu posten. Das werden beispielsweise Leichtathletin Lisa Mayer und Bobanschieberin Deborah Levi tun, die auch im Vorfeld Werbung machen werden. „Wir freuen uns sehr, dass wir die Beiden für unseren Trikottag gewinnen konnten“, sagt lsb h-Präsidentin Juliane Kuhlmann und ergänzt: „Lisa Mayer und Deborah Levi stammen aus hessischen Vereinen, die ihr Talent entdeckten, sie förderten und ihnen Werte vermittelten.“
100-Meter-Läuferin Mayer hatte ihre sportlichen Anfänge als Jugendliche bei der LG Langgöns/Oberkleen, einem kleinen Verein im Landkreis Gießen. Mittlerweile zählt die 27-Jährige zu den besten Sprinterinnen Deutschlands und nahm bereits an Olympischen Spielen teil. Dass sie es ohne die große Unterstützung ihres Heimatvereins wohl nicht so weit gebracht hätte, ist sich Mayer bewusst. „Ich bin meinem Heimatverein mit den vielen ehrenamtlichen Helfern sehr dankbar. Er hat mir den Weg in den Spitzensport geebnet.“ Seit 2017 startet Mayer für das Sprintteam Wetzlar, dem auch andere Spitzenathlet*innen wie Rebekka Haase angehören. „Ich trage am 14. Juni zwei Trikots“, blickt die Staffel-Europameisterin mit einem Augenzwinkern voraus.
Bob-Olympiasiegerin Levi machte ihre ersten sportlichen Schritte in ihrem Geburtsort Dillenburg (Mittelhessen), wo sie als Leichtathletin aktiv war. Dort legte die 25-Jährige die Basis dafür, dass sie sich zu den besten 100-Meter-Sprinterinnen in Hessen entwickeln konnte. Anfang 2019 wechselte sie zum Sprintteam Wetzlar, ehe sie als Anschieberin in den Bobsport wechselte. Für das Engagement an der Basis ist Levi voll des Lobes: „Die Arbeit, die in den Vereinen geleistet wird, ist unermesslich. Ich habe beim TV Dillenburg klein angefangen und ihm viel zu verdanken“, erzählt Levi. „Ich habe dort nicht nur die Grundlagen für meine Karriere als Sprinterin und später als Bobanschieberin gelegt, sondern mich auch als Persönlichkeit entwickelt.“
Die Aktion ist Teil eines bundesweiten Trikottags, zu dem der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) die 16 Landessportbünde aufgerufen hatte. Sie soll Sichtbarkeit für die über 7.400 Sportvereine in Hessen schaffen – und für das, was unzählige Ehrenamtler tagtäglich leisten. Flankiert wird der hessische Aktionstag von einem Gewinnspiel. Interessierte können sich für einen Verein oder eine Schule beteiligen. Diese haben die Chance auf einen von insgesamt 30 Trikot-Gutscheinen im Wert von jeweils 600 Euro, die das Unternehmen owayo bereitstellt.
Mehr Informationen zum Trikottag finden sich online: landessportbund-hessen.de/trikottag/

„Hessen ist ein Sportland - und zwar für alle“
Wiesbaden. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein hat bei der Verabschiedung hessischer Sportlerinnen und Sportler zu den Special Olympics Weltspielen nach Berlin für mehr Inklusion in der Gesellschaft geworben und dabei die große Bedeutung des Sports hervorgehoben. „Sport spielt eine entscheidende Rolle dabei, gesellschaftliche Teilhabe zu fördern, Vorurteile abzubauen und die Gemeinschaft zu stärken. Die Weltspiele der Special Olympics sind der Höhepunkt einer weltweiten Bewegung für mehr Inklusion. Ich bin sehr stolz darauf, dass Hessen bei den Spielen in Berlin so stark vertreten ist. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer leisten einen großen Beitrag dazu, dass Menschen mit Behinderung gesellschaftlich anerkannt werden“, sagte Rhein am Mittwoch in Wiesbaden. Der Regierungschef nahm dort gemeinsam mit Innen- und Sportminister Peter Beuth die hessischen Sportlerinnen und Sportler in Empfang und wünschte ihnen viel Erfolg. Die Special Olympics World Games finden vom 17. bis 25. Juni 2023 statt. Insgesamt 13 Athletinnen und Athleten, drei Unified-Partner (Sportler und Sportlerinnen ohne Behinderung) sowie sechs Trainer aus Hessen sind für die Wettkämpfe nominiert.
„Wir freuen uns ganz besonders auf die Special Olympics World Games und wünschen unseren hessischen Sportlerinnen und Sportlern hierfür alles Gute. Diese Veranstaltung ist nicht hoch genug einzuschätzen. Denn sie verkörpert alles, was den Sport in unserem Land ausmacht und führt uns einmal mehr vor Augen, was in unserer Gesellschaft wirklich zählt: Mitmenschlichkeit, Toleranz und Zusammenhalt. Zum Gelingen der Spiele wird sicher auch das Host-Town-Programm beitragen. Wir freuen uns auf Sport-Delegationen aus der ganzen Welt und werden sie herzlich in Empfang nehmen. Ihnen allen wünsche ich, dass Sie sich in Hessen und in Vorbereitung auf die Weltspiele wohl fühlen und danach in Berlin eine unvergessliche Zeit erleben“, so Hessens Sportminister Peter Beuth.
Etwa 7.000 Athletinnen und Athleten aller Nationen werden sich in Berlin messen. Das „Host-Town-Program“ ist dabei ein fester Bestandteil der Philosophie von Special Olympics International. Dabei werden ausländische Delegationen vier Tage vor Beginn der eigentlichen Weltspiele im Gastgeberland empfangen und in den Kommunen betreut. In Hessen beteiligen sich 19 Kommunen als „Host Towns“ für insgesamt 1.400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das Hessische Innenministerium und das Hessische Sozialministerium stellen für die Förderung der Gastgeberkommunen je 10.000 Euro für 2022 und 2023 zur Verfügung.
„Hessen ist ein Sportland, und zwar für alle“, sagte Rhein. Der Sport für Menschen mit Behinderung und die Inklusion im Sport habe für die Hessische Landesregierung einen hohen Stellenwert. Mit fast einer Million Euro und damit einer Rekordsumme sei dieser Bereich im vergangenen Jahr gefördert worden, in diesem Jahr werde das noch übertroffen. „Sport verbindet – über alle Hürden hinaus. Wer gemeinsam Sport treibt, lernt essentielle Werte für das Zusammenleben in der Gesellschaft, wie Fairplay, soziale Kompetenz und das Einhalten von Regeln.“ Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund werde die Landesregierung auch künftig sowohl den Spitzen- als auch den Breitensport in Hessen fördern und für die notwendigen Rahmenbedingungen sorgen.