Aktuelle Themen der Sportförderung

14
September
2020

Jahresbericht 2019

Unser Jahresbericht ist online

Als Stiftung des bürgerlichen Rechts gehört es zu unseren Aufgaben, der zuständigen Aufsichtsbehörde die Verwendung unserer Mittel nachzuweisen. Dazu legen wir jährlich einen Bericht vor. Darin berichten wir über unsere Fördertätigkeiten des abgelaufenen Jahres und legen die Jahresabrechnung der Sportstiftung Hessen bei. In diesem Jahr veröffentlichen wir den Jahresbericht erstmalig und möchten damit einen Beitrag für eine transparente Darstellung unserer verwendeten Fördermittel leisten.

Auf 16 Seiten erstreckt sich unser erster veröffentlichter Jahresbericht. Darin setzen wir einen Fokus auf die Darstellung unserer Gremien- und Förderstruktur. So lässt sich nachvollziehen, wie über eingegangene Förderanträge entschieden wird.

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern viele neue Erkenntnisse und Einblicke zu unseren Fördertätigkeiten. Wenn Sie uns Ihren persönlichen Eindruck zum Jahresbericht mitteilen möchten, freuen wir uns über jede Nachricht. Das Dokument ist in der Rubrik: Sportstiftung Hessen --> Jahresberichte abrufbereit.

9
September
2020

Hessische Erfolgsgeschichte: Ein Schritt zurück in die Normalität

In der Serie „Hessische Erfolgsgeschichten“ porträtiert die Sportstiftung Hessen erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler unseres Landes.

Dieses Mal Carolin Schäfer, die zum zweiten Mal in ihrer Karriere deutsche Meisterin im Siebenkampf wurde.

Sie zählt zu den besten Siebenkämpferinnen der Welt, war 2017 Vizeweltmeisterin und gewann 2018 die Bronzemedaille bei der EM. Doch Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt), die auch zu den Medaillenanwärterinnen für die Spiele in Tokio gehört, bestritt ihren einzigen Mehrkampf 2020 im bayerischen Vaterstetten, bei der DM. Mit 6319 Punkten dominierte die Polizeikommissarin den Wettkampf, zuvor hatte sie sich 2013 schon einmal in die Siegerinnenliste eintragen können. Dass sich Athletinnen und Athleten von der Klasse einer Carolin Schäfer eher selten bei nationalen Titelkämpfen sehen lassen, liegt natürlich daran, dass der Mehrkampf für den Körper so fordernd ist, dass schwerlich mehr als drei Wettkämpfe in einer Saison bewältigt werden können. Anders im Corona-Jahr: „Wenn unter den gegebenen Umständen eine solche Veranstaltung organisiert wird, dann möchte ich mich dort als Top-Athletin auch zeigen.“ Darüber hinaus sei es sehr wichtig, dass ein Stück Normalität wiederhergestellt werde. Da habe der Fußball einen wichtigen Anfang gemacht.

Formkurve zeigt nach oben

Für Schäfer, die die WM 2019 in Doha wegen Problemen in den Kniekehlen abgesagt hatte, war Vaterstetten aber auch eine wichtige Standortbestimmung, zumal ihr letzter Siebenkampf schon recht lange zurückliegt: Ende Mai 2019 beim Meeting im österreichischen Götzis war das. Es wurde also langsam Zeit. Und nachdem sich die 28-Jährige von ihrem langjährigen Coach Jürgen Sammert getrennt hatte, um in die Mainzer Trainingsgruppe um Weltmeister Niklas Kaul und dessen Eltern überzuwechseln, sei es u.a. auch darum gegangen, technische Umstellungen unter Wettkampfbedingungen zu testen. Beispielsweise ist das Mitglied der Sportfördergruppe der hessischen Polizei beim Speerwurf wieder zur sogenannten Angleit-Technik zurückgekehrt, was allerdings noch nicht perfekt umgesetzt werden konnte. Im Ganzen jedoch zieht Carolin Schäfer ein positives Fazit: „Wir haben diesen Mehrkampf als Team genutzt, und die Tendenz der Form geht nach oben.“ Was die internationale Konkurrenz macht, das verfolgt sie derzeit nur sporadisch. Die Leistungen ließen sich ohnehin nur schwer einschätzen, eher schon sei interessant zu beobachten, wie mit der Pandemie in den verschiedenen Ländern im Hochleistungssport umgegangen werde.

Für die gebürtige Nordhessin aus Bad Wildungen geht es nun wieder unmittelbar in die Olympia-Vorbereitung, wobei es sehr schwierig sei, die Gesamtsituation einzuschätzen und vorauszuplanen. Es sei nicht klar, ob Trainingslager überhaupt stattfinden könnten. Carolin Schäfer hat deshalb eine Botschaft an all diejenigen, die den Hochleistungssport gerne im Fernsehen verfolgen: „Auch wir Top-Athleten haben es in dieser Zeit nicht einfach. Wir müssen uns zurückkämpfen und das Beste aus der Situation machen.“

19
August
2020

Hessische Erfolgsgeschichte: „Little Olympia“ im Jemen

In der Serie „Hessische Erfolgsgeschichten“ porträtiert die Sportstiftung Hessen erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler unseres Landes.

Dieses Mal den Para-Judoka Shugaa Nashwan, der die Olympische Idee in den Jemen tragen möchte.

Shugaa Nashwan war ein kleiner Junge von fünf Jahren, als er mit Teilen seiner Familie aus dem Jemen nach Deutschland kam. Sein Vater fand in Wiesbaden eine neue berufliche Herausforderung, und für Shugaa, der an einer Augenkrankheit leidet, waren die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten hierzulande viel besser. In diesem August ist der 23 Jahre alte Psychologie-Student anstatt zu den Paralympics nach Tokio in eigener Mission in sein Geburtsland gereist: In dem vom Bürgerkrieg gebeutelten Land, das jüngst von einer Überschwemmungskatastrophe heimgesucht wurde und in dem sich Corona und Cholera rasant ausbreiten, beabsichtigt das Mitglied des Hessenteams der Sportstiftung Hessen den Anstoß zum Bau eines Sportzentrums zu geben. Ein bisschen Frieden und Freude möchte der EM-Bronzemedaillen-Gewinner (2019/17) an die Menschen zurückgeben.

Ein Show-Kampf mit dem jemenitischen Judoka Ali Khousrof, der bereits an Olympischen Spielen teilnehmen konnte und ebenfalls für Tokio qualifiziert ist, soll der Höhepunkt eines Sportfestes sein, das Nashwan und sein Team unter dem Motto „Little Olympia“ dieser Tage vor Ort aus der Taufe heben. Mit der Veranstaltung, die voraussichtlich in einem großen Zelt stattfinden wird, soll für das langfristige Hilfsprojekt ein Grundstein gelegt werden. „Da die Olympischen Spiele in diesem Jahr ausfallen, tragen wir sie als ‚Little Olympia‘ im Jemen aus. Wir möchten dem Land, das so von Krankheit und Krieg geplagt ist, eine Friedensbotschaft senden“, sagte Shugaa Nashwan vor seiner Abreise.

Einige Tage später berichtete er der Sportstiftung Hessen via einer Instagram-Nachricht, dass bereits private Unterstützer gefunden wurden, die dem Vorhaben ein finanzielles Fundament geben möchten. Doch Nashwan, der in der Judo-Bundesliga künftig für den JC Rüsselsheim starten wird, hat gleichwohl sehr „gemischte Gefühle“: Auf der einen Seite seien da eine Vertrautheit, das Glück, die Verwandtschaft in der Hauptstadt Sanaa wiederzusehen. Doch das Land seiner Vorfahren, in dem während des „Arabischen Frühlings“ 2011 eine spürbare Aufbruchsstimmung geherrscht habe, sei ihm auch fremd geworden. „Ich bin traurig, so viel Leid hier zu sehen. Außerdem muss man bei allem, was man sagt, aufpassen, dass keine ‚falschen‘ Namen genannt werden oder die ‚falsche‘ Musik gespielt wird. Überall läuft die Musik der Rebellen, und jeder hier hat ein Gewehr auf dem Schoß. Es ist wie ein schlummernder Krieg“, schreibt Nashwan, der sich persönlich auch sehr intensiv mit philosophischen und gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzt.

Sehr gerne möchte er auch, dass wenigstens „kleine Mädchen“ am Sportfest teilnehmen dürfen und anschließend in das Projekt eingebunden werden. Doch es ist eine Absichtserklärung, ein Versuch in einem Land, in dem Geschlechtergerechtigkeit praktisch nicht existiert. Nashwan: „Frauen einzubinden, das ist im Jemen sehr schwer.“

Schon bald, wenn er und sein Team von ihrer nicht ganz ungefährlichen Reise hoffentlich unbeschadet zurückgekehrt sein werden, werden wir mehr wissen und auf der Homepage über den Stand der Dinge berichten.

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