Hessenteam-Serie Olympische Spiele Tokio 2021
In Hessen hat der Dressursport eine lange und erfolgreiche Tradition. Mit dem Gewinn von Olympischem Mannschaftsgold bei den Spielen in Rio 2016 (2012 war es Silber) hat Dorothee Schneider (52) dazu bereits einen großartigen Beitrag geleistet. Mit ihrer Qualifikation für Tokio, wird einmal mehr eine gelungene Team-Performance das oberste Ziel sein. Mit dem inzwischen 15 Jahre alten Hannoveraner-Wallach „Showtime“, den die gebürtige Wiesbadenerin selbst ausgebildet hat, denkt sie diesmal aber auch verstärkt an den Auftritt im Einzel. „Showtime hat oft genug bewiesen, dass er in der Weltspitze vorne mithalten kann. Und er bringt olympische Erfahrung mit. Das ist auch bei Pferden nicht unwichtig“, betont die Pferdewirtschaftsmeisterin, die in Framersheim gemeinsam mit ihrem Mann das familieneigene Gestüt St.Stephan leitet.
Viel Gefühl für das Pferd
Nachdem das Duo in der Einzelwertung von Rio auf dem sechsten Platz landete, erhofft sie sich nun also eine Steigerung. Denn „Showi“, wie sie ihn liebevoll nennt, habe inzwischen nicht nur die nötige Erfahrung, sondern befinde sich genau im richtigen Alter für eine solche Medaille, - auf dem Zenit seines Leistungsvermögens. Ein weiterer wichtiger Pluspunkt sei seine Coolness. „Er hat schon den Flug nach Rio damals sehr gut verkraftet. Wir hatten jedenfalls absolut nichts mit Reisefieber zu tun. Er war gleich topfit.“ Dorothee Schneider (Frankfurter Turnierstall Schwarz-Gelb e.V.), der mit Sammy Davis (15) und Faustus (13) noch zwei weitere Championatpferde zur Verfügung stehen, ist sich allerdings darüber im Klaren, dass Siege und Spitzenplatzierungen besonders im Reitsport schlecht vorhersehbar sind. Schneider: „Es sind bei uns immer zwei Lebewesen, die auf den Punkt fit sein und möglichst eine Einheit bilden müssen. Dazu muss ich mich in das Pferd hineinfühlen können.“
STECKBRIEF:
Geburtsdatum: 17.02.1969
Verein: Frankfurter Turnierstall Schwarz Gelb
Sportart: Reiten / Dressur
Mein größter sportlicher Erfolg: Mannschaftsgold 2016 in Rio
Mein sportliches Ziel in 2021: Mannschaftsmedaille in Tokio
Mein sportliches Talent hat entdeckt: Mein Vater
Mein Traumberuf: Mein Beruf als Ausbilderin von Sportpferden
Mein Motivationsmotto: Sei selbstkritisch und offen für Verbesserungen an Dir selbst. Dann geht immer noch etwas mehr.
Meine 3 stärksten Eigenschaften: selbstdiszipliniert, selbstkritisch, geduldig
Hessenteam-Serie Olympische Spiele Tokio 2021
Während die Olympia-Qualifikationen in vielen Sportarten noch gar nicht abgeschlossen sind, muss sich Sarah Köhler (27) deshalb schon lange keine Gedanken mehr machen. Bereits seit Anfang 2020 ist die Freistil-Schwimmerin (SG Frankfurt) für die Spiele in Tokio qualifiziert. Startberechtigt wäre sie über alle drei langen Distanzen im Becken (400m, 800m und 1500m). Doch weil sie ein fairer Typ ist, wird sie zugunsten einer anderen Athletin auf die kürzeste Strecke verzichten.
Freude auf die Spiele
Ohnehin kann es der Jurastudentin – von den Distanzen her - gar nicht lange genug sein. Dies zeigen auch ihre größten Erfolge: Mit der 4 x 1,25 km Freiwasser-Staffel wurde sie 2019 in Gwangju Weltmeisterin und gewann im Becken bei denselben Titelkämpfen über 1500m-Freistil die Silbermedaille. Darüber hinaus hält sie über diese Distanz auf der Kurzbahn den Weltrekord (15:18,01 Min.). Köhler, die auch bei Europameisterschaften schon mehrere Medaillen gewonnen hat (2017 holte sie den Titel über 800m-Freistil auf der Kurzbahn), hat seit Ende April keine Wettkämpfe mehr bestritten. Und das wird auch bis zu den Spielen so bleiben. „Diese Planung steht seit 1,5 Jahren schon fest“, so Köhler, die sich Anfang Juni im Höhentraining in Spanien befand, anstatt an der Deutschen Meisterschaft teilzunehmen. Dass ihr die Wettkampfroutine in Tokio fehlen wird, glaubt das Mitglied des Hessenteams der Sportstiftung Hessen deshalb aber nicht. Im Training sei ausreichend Wettkampfcharakter geboten. Wenn es für die gebürtige Hanauerin dann Mitte Juli nach Japan geht, hat sie sich mehr vorgenommen als „nur“ einen Finaleinzug (2016 wurde sie in Rio Achte über 800m-Freistil): „Ich freue mich, wenn die Spiele überhaupt stattfinden. Mein Kindestraum war es, eine olympische Medaille zu gewinnen. Das ist auch mein Ziel.“
STECKBRIEF:
Geburtsdatum: 20.06.1994
Verein: SG Frankfurt
Sportart: Schwimmen / 800&1500m Freistil
Mein größter sportlicher Erfolg: Weltmeisterin/Vizeweltmeisterin 2019
Mein sportliches Ziel in 2021: Olympische Medaille
Mein sportliches Talent hat entdeckt: Mein erster Trainer - Herr Götz Barth
Mein Traumberuf: Richetrin
Mein Motivationsmotto: Jeder ist seines Glückes Schmied
Meine 3 stärksten Eigenschaften: zielstrebig, kämpferisch, ehrlich
Hessenteam-Serie Olympische Spiele Tokio 2021
Über die Weltrangliste ist der Judoka Eduard Trippel (24) für die Spiele in Tokio schon lange so gut wie qualifiziert. Das ändert nichts daran, dass die pandemiebedingte Wettkampfpause 2020 an ihm gezehrt hat. „Ich hatte einen schwierigen Wiedereinstieg,“ sagt der Polizeikommissar-Anwärter, der dieses Tief zu Jahresbeginn 2021 überwand: Bei den World Masters in Doha gewann er Bronze.
„Das war mein größter Erfolg. Bei einem so wichtigen Turnier auf dem Podest zu stehen, hat mir Sicherheit gegeben“, sagt der Mittelgewichtler (bis 90 kg) vom JC Rüsselsheim, der beim Grand Slam in Kasan (Russland) mit der Silbermedaille nachlegen konnte: „Auch bei dieser Gelegenheit habe ich meine Leistung abrufen können. Das ist sehr wichtig für mich, auch im Hinblick auf Olympia.“ Da will er eine Medaille gewinnen. Die noch vorgeschaltete WM in Budapest war vor diesem Hintergrund nicht mehr ganz so bedeutsam für ihn. Trippel, der die Terminierung der Titelkämpfe so kurz vor den Spielen extrem unglücklich fand, kam über die zweite Runde nicht hinaus. Sein Fokus war jedoch schon längst und ganz klar auf Tokio gerichtet.
Bessere Selbstkontrolle
Doch was macht Eduard Trippel gerade so erfolgreich? Der dreimalige Deutsche Meister (2017/18/19), der sich im Juniorenbereich auch international auszeichnen konnte, ist vielleicht den entscheidenden Ticken älter geworden, aber es gibt auch einen ganz konkreten Grund: „Ich habe es jetzt unter Kontrolle, mich am Wettkampftag gezielter zu konzentrieren“, verrät das Mitglied des Hessenteams der Sportstiftung Hessen. Außerdem hat er seine Abnehmmethode verfeinert. Um die Gewichtsklasse zu halten, müssen Judokas vor dem Wettkampf meist einige Kilos „abkochen“. Trippel beginnt mit dieser Prozedur jetzt zeitnäher zum Wettkampf, was ihm körperlich auch wesentlich besser bekommt. Diesbezüglich tauscht er sich auch häufig mit Alexander Wieczerzak (Wiesbaden) aus. Mit dem Ex-Weltmeister von 2017 (bis 81 kg) verbindet ihn eine Beziehung auf Augenhöhe.
STECKBRIEF:
Geburtsdatum: 26.03.1997
Verein: Judo-Club Rüsselsheim
Sportart: Judo / -90kg
Mein größter sportlicher Erfolg: Bronze auf den World Masters
Mein sportliches Ziel in 2021: Olympische Medaille
Mein sportliches Talent hat mein allerster Judotrainer Andreas Bruchhäuser entdeckt.
Mein Traumberuf: Synchronsprecher als ein Dragonball Charakter
Mein Motivationsmotto: Man muss nicht nur hart trainieren, sondern auch clever!
Meine 3 stärksten Eigenschaften: beharrlich, kreativ und ehrgeizig