Erfolgsgeschichten

In der Serie „Hessische Erfolgsgeschichten“ porträtiert die Sportstiftung Hessen erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler unseres Landes. Dieses Mal die Stabhochspringerin Sarah Vogel, die zur Juniorensportlerin des Jahres gewählt wurde.

Lucas Matzerath

Es sind fraglos sehr talentierte und im Nachwuchsbereich auch erfolgreiche junge Athletinnen und Athleten, die die Sportstiftung Hessen in ihrem Perspektivteam versammelt. Aus diesem Kader heraus direkt den Sprung zu Olympischen Spielen zu schaffen, ist allerdings selten. Lucas Matzerath (21) hat es geschafft. Bei den German Trials in Berlin konnte er die Norm über 100m-Brust  (59,80 Sek.) in 59,64 Sek. klar unterbieten. Der Student der Elektrotechnik, dessen bisher größter Erfolg in der Offenen Klasse der Gewinn einer Bronzemedaille über 50m-Brust bei der Kurzbahn-DM 2019 war, sagt selbst: „Ja, es stimmt, ich habe eine Wahnsinnsentwicklung gemacht.“ Doch wenn sich der Zwei-Meter-Mann von der SG Frankfurt den Verlauf seiner Bestzeiten wiederum genauer betrachtet, dann sei der Sprung zu Olympia gar nicht mehr so groß. Es habe nie eine Stagnation gegeben, und gemeinsam mit seinem Heimtrainer Mark Jayasundara habe sich auch immer wieder eine andere technische Komponente gefunden, die sich verbessern ließ. Deshalb sei der Übergang in die Offene Klasse auch so reibungslos verlaufen.

Überhaupt spielt der Trainer in Lucas Matzeraths Entwicklung eine ganz große Rolle. Bereits 2016 war er ihm aus Nordrhein-Westfalen nach Frankfurt gefolgt. „Das war definitiv die richtige Entscheidung“, so Matzerath heute. In Yayasundara sieht er zwar keinen Freund, sondern eine Respektsperson, die aber gleichwohl fast zur Familie gehöre: „Ich habe vollstes Vertrauen und glaube fest an unsere Arbeit.“ Der gemeinsame Fahrplan bis zu den Spielen wird zunächst über die EM in in Budapest (17.-23 Mai) führen, wo Matzerath das Gefühl für eine internationale Meisterschaft bekommen will, um von dem Großereignis im Tokio nicht überwältigt zu werden. Danach geht es zu den „Finals 2021“ nach Berlin (3.-6.Juni), wo im Rahmen einer Multisportveranstaltung auch die Deutsche Meisterschaft im Beckenschwimmen ausgetragen wird. 

Vertrauen zurückgeben

Lucas Matzerath, der bis zum Abitur im Sportinternat am OSP Hessen in Frankfurt lebte und danach ins wenige Meter entfernte „Alte Wohnheim“ umgezogen ist, hat sämtliche Förderstrukturen des hessischen Sports durchlaufen. Neben der finanziellen Förderung durch die Sportstiftung Hessen, die er als eine „ganz große Erleichterung“ empfindet, weiß er auch zu schätzen, was all die Akteure im Hintergrund zu seinem aktuellen Erfolg beigetragen haben, darunter u.a. Shila Sheth, die hessische Landestrainerin. Dieses in ihn gesetzte Vertrauen möchte er gerne zurückgeben, was bedeutet, dass er sich komplett auf den Sport fokussiert. So setzt er mit dem Studium in diesem Semester aus, - außer einigen Online-Vorlesungen, an denen er teilnimmt, um neben all dem Sport noch ein Mindestmaß an geistiger Anregung zu haben. Was das Abenteuer Olympia angeht, so hat er sich vorgenommen, seine Bestleistung über 100m-Brust (59,64) weiter zu unterbieten. Sein größter Wunsch wäre esallerdings, das Halbfinale zu erreichen.