Erfolgsgeschichten

In der Serie „Hessische Erfolgsgeschichten“ porträtiert die Sportstiftung Hessen erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler unseres Landes. Dieses Mal die Stabhochspringerin Sarah Vogel, die zur Juniorensportlerin des Jahres gewählt wurde.

Carolin Schäfer

Sie zählt zu den besten Siebenkämpferinnen der Welt, war 2017 Vizeweltmeisterin und gewann 2018 die Bronzemedaille bei der EM. Doch Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt), die auch zu den Medaillenanwärterinnen für die Spiele in Tokio gehört, bestritt ihren einzigen Mehrkampf 2020 im bayerischen Vaterstetten, bei der DM. Mit 6319 Punkten dominierte die Polizeikommissarin den Wettkampf, zuvor hatte sie sich 2013 schon einmal in die Siegerinnenliste eintragen können. Dass sich Athletinnen und Athleten von der Klasse einer Carolin Schäfer eher selten bei nationalen Titelkämpfen sehen lassen, liegt natürlich daran, dass der Mehrkampf für den Körper so fordernd ist, dass schwerlich mehr als drei Wettkämpfe in einer Saison bewältigt werden können. Anders im Corona-Jahr: „Wenn unter den gegebenen Umständen eine solche Veranstaltung organisiert wird, dann möchte ich mich dort als Top-Athletin auch zeigen.“ Darüber hinaus sei es sehr wichtig, dass ein Stück Normalität wiederhergestellt werde. Da habe der Fußball einen wichtigen Anfang gemacht.  

Formkurve zeigt nach oben

Für Schäfer, die die WM 2019 in Doha wegen Problemen in den Kniekehlen abgesagt hatte, war  Vaterstetten aber auch eine wichtige Standortbestimmung, zumal ihr letzter Siebenkampf schon recht lange zurückliegt: Ende Mai 2019 beim Meeting im österreichischen Götzis war das. Es wurde also langsam Zeit. Und nachdem sich die 28-Jährige von ihrem langjährigen Coach Jürgen Sammert getrennt hatte, um in die Mainzer Trainingsgruppe um Weltmeister Niklas Kaul und dessen Eltern überzuwechseln, sei es u.a. auch darum gegangen, technische Umstellungen unter Wettkampfbedingungen zu testen. Beispielsweise ist das Mitglied der Sportfördergruppe der hessischen Polizei beim Speerwurf wieder zur sogenannten Angleit-Technik zurückgekehrt, was allerdings noch nicht perfekt umgesetzt werden konnte. Im Ganzen jedoch zieht Carolin Schäfer jedoch ein positives Fazit: „Wir haben diesen Mehrkampf als Team genutzt, und die Tendenz der Form geht nach oben.“ Was die internationale Konkurrenz macht, das verfolgt sie derzeit nur sporadisch. Die Leistungen ließen sich ohnehin nur schwer einschätzen, eher schon sei interessant zu beobachten, wie mit der Pandemie in den verschiedenen Ländern im Hochleistungssport umgegangen werde.

Für die gebürtige Nordhessin aus Bad Wildungen geht es nun wieder unmittelbar in die Olympia-Vorbereitung, wobei es sehr schwierig sei, die Gesamtsituation einzuschätzen und vorauszuplanen. Es sei nicht klar, ob Trainingslager überhaupt stattfinden könnten. Carolin Schäfer hat deshalb eine Botschaft an all diejenigen, die den Hochleistungssport gerne im Fernsehen verfolgen: Auch wir Top-Athleten haben es in dieser Zeit nicht einfach. Wir müssen uns zurückkämpfen und das beste aus der Situation machen.“